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Frauen am leeren Grab Christi, um 1505, 48cm x 23cm, Provenienz: Fränkische Privatsammlung Wir danken Herrn Prof. Dr. Hartmut Krohm für das folgende Gutachten: Gutachterliche Stellungnahme zu einem Holzrelief mit der Darstellung einer der Frauen am leeren Grab Christi Das in Weichholz geschnitzte Fragment von 48 cm Höhe, linker Teil einer größeren, flach ausgeführten Reliefdarstellung, die eine enge Verbindung zum Werk des Würzburger Bildhauers Tilman Riemenschneider(um 1460-1531) aufweist, zeigt eine Frau, die vor einer aufgemauerten, an der Seitenkante von ihr verdeckten Architektur in die Knie zu sinken scheint. Sie trägt eine ballonförmige Haube, wie sie bei verheirateten Frauen um 1500 üblich gewesen ist, ein Kleid mit abgesetztem Brust-Schulter-Teil, von Borten mit eingeritztem Rankenornament eingefasst, und einen vom Rücken herabgeglittenen weiten Mantel. In ihren Händen hält sie ein besonders kostbar wirkendes zylindrisches Gefäß mit Deckel und Buckeldekor, Variante zu den gegen 1500 aufkommenden silbernen Buckelpokalen als Höhepunkt damaliger Goldschmiedekunst. Das ehrfürchtige Umfassen des Behältnisses, der Fuß dabei vom empor genommenen Mantelstoff verhüllt, deutet auf einen wertvollen Inhalt, auf Salböl, hin. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelte es sich bei der Gesamtszene, die sich nach rechts in weiteren Teilstücken fortsetzte, um die Wiedergabe der Frauen am Grab Christi, die jenes in der Frühe des Ostermorgens aufsuchten, es jedoch leer vorfanden und durch einen Engel die Botschaft von der Auferstehung erhielten (nach dem Markusevangelium 16, 1-8). Diesem scheint sich die Frauengestalt mit betrübtem und zugleich erwartungsvollem Blick zuzuwenden. Die Aufmauerung, ein abgestufter Sockel aus Längsblöcken, darüber eine Wand, gebildet aus kleineren Quadern, ist wohl als der linke Abschluss des Sarkophags, in dem Christus gelegen hatte, zu deuten. Die rechte Seitenkante des Fragments weist zwei Zapflöcher auf, die von der Befestigung des anschließenden Reliefstücks herrühren. Ein abgesägter Zapfen, eingelassen in die Oberseite der Haube, ist Rest jenes Griffs, der dem Fassmaler die Handhabung des Reliefs während des Prozesses der Polychromierung erleichterte. Er ist also Indiz dafür, dass das Relief beziehungsweise das Retabel, zu dessen Flügelschmuck es gehörte, farbig gefasst gewesen sein dürfte. Zu einem späteren Zeitpunkt hat die Darstellung nicht nur ihre Polychromierung eingebüßt, sondern ist auch stellenweise mit dem Schnitzmesser überarbeitet worden. An den Säumen der zum Salbölgefäß empor geführten Mantelbahn sind Abschnitzungen zu beobachten, wahrscheinlich um hier Ausbrüche zu eliminieren. Eine weitere Abarbeitung erfolgte im Rückenbereich. Übergangen scheint des Weiteren der Boden, der ursprünglich - anhand geringer Spuren zu erschließen - eine Tremolierung, Zickzack-Kerben zur Andeutung von Grasbewuchs, aufgewiesen haben dürfte. Eine Ausklinkung im Quaderwerk knapp über dem Stufensockel erfolgte gleichfalls nachträglich. Die an wenigen Stellen nachweisbaren Überarbeitungen beeinträchtigen das Erscheinungsbild ingesamt allerdings nur unerheblich. Dieses ist im Wesentlichen von einer spannungsvoll angelegten Faltenkomposition mit einer Vielzahl von Brechungen bestimmt. Das Gewand wirkt in seiner stofflichen Eigenart dünn und transparent, im Tuch zeichnen sich die Körperformen wie auch eine der Ecken des Stufenaufbaus ab. Nicht ohne Reiz sind die Faltenschichtungen links unten und die darunter hervortretenden Steinlagen. Besonders hervorzuheben ist die zarte Modellierung des Gesichtes und die Bildung der feingliedrigen Finger. In der betont abstrahierenden Auffassung, was die Stofflichkeit des Gewandes und die Draperie betrifft, verrät das Relieffragment eine Nähe zu den Retabeln Riemenschneiders aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts, wobei insbesondere das Heiligblut-Retabel in der St.-Jakobskirche in Rothenburg o. T. zu nennen wäre, dessen skulpturale Ausstattung Anfang 1505 vollendet gewesen ist. Die offenkundigen Qualitätsmerkmale sprechen dafür, dass die Schnitzarbeit um 1505 in der Werkstatt des Würzburger Bildhauers, von einem Gesellen ausgeführt, entstanden ist. Der Unterzeichnete hat das Bildwerk am 25. und 26. Januar 2018 im Original begutachtet. Berlin, 12. Februar 2018 Prof. Dr. Hartmut Krohm
Multi-Standort - siehe Losdetails
Auction conditions - March 2018
Taking part in the tour and auction or at private sale to interested parties recognize the following conditions:
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The auctioneer is authorized to exercise all the rights of the consignor from his job and from the surcharges on behalf of the consignor in law.
The auctioneer to auction numbers out of order the catalog to combine numbers, separate and withdraw the right.
The contract will be awarded if no overbid is made after three calls of a bid. The auctioneer may be awarded reserved or deny it on behalf of the client. If offer several people at the same time and after three calls no more bid is made, the batch can decide on the bid. Can an agreement on the contract not be achieved immediately, the matter will be offered again. The auctioneer is entitled to take back the bid and again auszubieten the subject if a higher bid made in time has been overlooked by mistake or otherwise exist doubts about the contract.
If there are several written bids of the same amount, counts the time of receipt of the bid. Written bids are up to the auction binding and can not be pulled back. Telephone bids are possible from a limit price of 100 euros. The emergence of a compound of the auctioneer is not responsible. Telephone inquiries during or immediately after the auction (surcharges / surcharge prices) are only binding if they are confirmed in writing.
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The place of fulfillment and jurisdiction is the extent permitted, 97070 Würzburg.
Even with written orders and bids grant the buyer accepts the auction terms. For written orders, the numbers listed in the catalog shall prevail.
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The auctioneer is ready to share the consignors and Ersteigerern after the auction at a justified interest of the name and address of each contracting party. Self-product is characterized by a diamond. The disclosure is necessary to specify the lot number in question.
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